Flötenbau Thomas Fehr

Hölzer und ihre Eigenschaften/ woods and its properties

1. 1. 2002


Holz ist nach wie vor das Material der Wahl beim Flötenbau. Von all den vielen verschiedenen Hölzern der Welt sind aber nur einige wenige für den Flötenbau geeignet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden vielfältige Erfahrungen gesammelt, die noch heute gültig sind.


Wood is still the material of choice for building flutes. Of all the many kinds of wood of the world only a few are suitable for flutes. In the course of time there have been collected many experiences which are still the valid basis for today.








Die originalen Instrumente wurden zusammen mit dem verfügbaren Holz entwickelt, so dass beides, Design und Material, ein Ganzes bilden und voneinander abhängen. Auch wenn es möglich ist, aus allen geeigneten Hölzern gute Instrumente zu bauen, ist es empfehlenswert, die Holzart des Originals zu verwenden.


The original instruments were developed together with the available wood, and so both design and material form a whole and are dependent on each other. Even if it is possible to build good instruments from all suitable woods it is recommended to use the wood of the original.








Hölzer müssen standfest sein, d.h. weitgehend widerstandfähig gegen Wasser- und Temperaturschwankungen. Ganz allgemein werden schwerere und damit härtere Hölzer bevorzugt, deren Masse zur Klangstärke beiträgt. Meist handelt es sich dabei um aussereuropäische Hölzer, deren Verwendung leider wegen unverantwortlicher Übernutzung in Misskredit geraten ist, die aber leider nicht zu ersetzen sind.- Ferner muss ihr Dämpfungsverhalten (bestimmt durch Holzstruktur und erreichbare Oberflächenqualität) einen ausgewogenen Klang ermöglichen. Wichtig sind ferner die Standorte des Baums, der Zeitpunkt seines Schlagens und die Qualität der Aufbewahrung und Vorbereitung.


Woods have to be steady, i.e. resistent against water and changes of temperature to a great extent. Commonly heavy and therewith hard woods are preferred, as their mass adds to the power of sound. Mostly these woods are of non-european origin, the use of which has got a bad reputation due to irresponsible boundless exploration, but which are indispensable unfortunately. - Furthermore their behavior of damping must enable a balanced sound, which is dependent on the structure of the wood and the possible finish of the surface. Important are also the growing places of the tree, the time of cutting and the quality of storing and preparation.








Das Holz wird je nach Instrumententyp und Klangvorstellung ausgewählt. Härtere und schwerere Hölzer ergeben im allgemeinen einen stärkeren, brillianteren Klang, weichere und leichtere einen grundtonreicheren. Schwerere Hölzer erhöhen die Lebensdauer eines Instruments. - Da die Blockflöte schärfer artikuliert, verträgt sie auch leichtere Hölzer als die Traversflöte.


The wood is selected according to type of instrument and idea of sound. Generally harder oand heavier woods make for a stronger and mor brilliant sound, softer and lighter ones for a mellower. - As the recorder articulates more acurate it allows for lighter woods as does the traverso.








In der Regel spiegelt der Preis die damit erreichbaren Klangmöglichkeiten. Dabei spielen eine Rolle die Schwierigkeiten von Beschaffung, Qualität und Verarbeitungsaufwand.


As a rule the price mirrors the possible qualities of sound. Of influence are difficulties in getting the wood, its qualitiy and processing.








Der Klang hängt ab 1. vom Design (den Baumassen) des Instruments (grundlegende Klangfarbe und -möglichkeiten); 2. von der aufrechten und tonisierten Haltung und damit der ungestörten Atemführung des Spielers/ der Spielerin ab sowie der offenen geistigen Einstellung (Tragfähigkeit und Lebendigkeit des Klangs), und 3. vom Holz (Modifizierung der Klänge).


The sound depends 1. on the design (measurements) of the instrument( basic colour and possibilities); 2. on the erect and tonized posture, therewith on the undisturbed guiding of breath and open attitude of the player (wideness and liveliness); and 3. on the wood (modification of the sounds).








Alle im folgenden beschriebenen Hölzer ergeben gute Instrumente. Die Beschreibungen der Klangeigenschaften sind selbstverständlich mit Vorsicht zu geniessen; es ist wie den Geschmack eines guten Weins zu beschreiben. Es sind relative Bewertungen der Hölzer untereinander.


All woods described below yield good instruments. The descriptions of the properties of sound are to be read with precaution of course; it's like describing the taste of a good wine. They are ratings relative to each other.












Birnbaum (Pirus communis, spez. Gew. ca. 0.7)

Ein in der Neuzeit viel verwendetes einheimisches Holz für Blockflöten. Entsprechend aufbereitet ergibt es einen schönen runden Klang.


pear

A native wood much used in modern times for recorders. Carefully worked makes for a beautiful round sound.



Ahorn (Aceraceae, spez. Gew. ca. 0.7)

Von den sehr vielen verschiedenen Arten sind nur sehr wenige brauchbar. Die beste Qualität kommt aus Kanada oder aus Mutters Garten.


maple

Of many different species of this family only a few are usable. The best quality comes from Cananda or from mother's garden.



Prunus (z.B. Prunus domestica, spez. Gew. ca. 0.8):

Zu dieser Art gehören Bäume wie Pflaume, Zwetschge, Aprikose, Mirabelle etc. Es ist das beste einheimische Obstbaumholz und wurde in der Renaissance viel verwendet. Die Beschaffung ist einigermassen schwierig, da die Ausbeute klein ist. Der Klang weist eine gewisse Helle auf.


prunus

To this family belong damson, prune, apricot and yellow plum. It is the best native wood and was used widely in Renaissance. Getting it is somewhat difficult as the yield is only small. The sound is somewhat bright.



Olive (Olea europae, spez. Gew. ca. 0.9 )

Ein relativ schweres Holz aus dem Mittelmeerraum, das leichter zu beschaffen ist, seit die Olivenproduktion an Bedeutung verloren hat. Allerdings ist die Ausbeute gering. Im Klang nähert es sich dem europäische Buchsbaum an.


olive

A relatively heavy wood from around the Mediterean sea. It is easier to get since the production of olice oil is less important. The yield is small. The sound is in the neighbourhood of boxwood.



Bubinga (Westafrikanisches Rosenholz, spez. Gew. ca. 09)

rotbraun, etwas wie Birnbaum, aber kräftiger. Unempfindlich.


akume

Redbrown, similar to pear, but stronger. Resistant.



Rio-Palisander (Dalbergia nigra, spez. Gew. ca. 1.0 )

Eines der ersten exotischen Edelhölzer, die in Folge der spanischer Eroberungen Südamerikas nach Europa kam. Es wurde in den 50er Jahren des letzten Jhdts. viel im Möbelbau viel eingesetzt (meine Vorräte stammen aus einer Möbelfabrik). Warmes dunkelbraun mit leichten Streifen. Pflegeleicht. Klang obertonreich


rosewood

One of the first exotic woods to be imported to Europe following the Spanish colonialisation of South America. A precious wood used much in the 50ties of the last century to make furniture. (My stock stems indeed from a furniture company). Easy to handle. Sound: rich in harmonics.



Ebenholz (Dyospyros melanoxylon, et al., spez. Gew. ca. 1.1)

Meist tiefschwarz (indisch), manchmal bräunlich gestreift (Makassar)oder durchgehend rot. Muss sorgfältig behandelt werden. Voller Klang mit silbrigen Obertönen. Vom echten indischen Ebenholz sind nur noch schwer erhältlich.


ebony

Mostly deep black (indian), sometimes with brown stripes (Makassar) or even throughl red. Must be cared for diligently. Full sound with silver harmonics. Real indian ebony is hardly available nowadays.



europäischer Buchsbaum (Buxus sempervirens u.a., spez. Gew. ca. 1.0)

Das Holz der Wahl: es ergibt den schönsten Klang: voll, reich und doch süss. Nachteil: aufwendige Beschaffung und Verarbeitung. Muss sorgfältig behandelt werden. Vorkommen: Frankreich, Italien, England, Türkei, Persien. Hat eine Neigung zum Verziehen, die offenbar davon unabhängig ist, ob sich Astknoten oder der Kern im Holz befinden.


european boxwood

The wood of first choice: it yields the most beautiful sound: full, rich and sweet at the same time. Disadvantage: difficult getting ans processing. Must be treated carefully. Origin: France, Italy, Great Britain, Turkey, Irak. Has an inclination to bend, which seems to be independent whether there are knots in teh wood or not.



Grenadill (Dalbergia melanoxylon, spez. Gew. ca. 1.2 )

Das schwerste gebräuchliche Holz. Es wird verwendet, wenn es auf Durchsetzungskraft in einem Ensemble oder Orchester ankommt. Z.B. passen Traversflöten aus Grenadill gut zu Blockflöten. Pflegeleicht. Vorkommen: Afrika; Vorkommen ausreichend; magere Ausbeute.


african blackwood

The heaviest of the woods I use. It is used when presence in an ensemble or in a orchestra is of importance. For example traverso in blackwood combine well with recorders. Easy to handle. Origin: Africa; resources available; small yield.










Einige andere manchmal von mir verwendeten Hölzer sind:



Some other woods I use sometimes are:




Thuja, Amboina, Eibe, Kirsche, Königsholz, rotes Ebenholz



Thuja(?), Amboina(?), yew, cherry, kingwood, red ebony







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